Einfach nur ein Fahrrad kaufen

Ich möchte ein Fahrrad kaufen. Und wenn man sich schon „RennradOpa“ nennt muß das Fahrrad dem schon entsprechen. Irgendwas mit „Rennrad“, irgendwas mit „Opa“. Sportlich und gemütlich, tja, da bin ich vor einigen Monaten auf das Thema „Gravelbike“ gestoßen.

Das Gravelbike ist vom Rennrad abgeleitet, hat aber als besonderes Merkmal deutlich breitere Reifen. Dadurch darf die Strecke schon mal über Schotter gehen, über unbefestigte Wald- und Feldwege, zur Not auch über Waldboden oder sandige Abschnitte. Natürlich geht auch Asphalt. Ich könnte dann zum Beispiel dem originalen Verlauf des Saaleradwegs folgen, was mit dem Rennrad eben nicht funktioniert.

Die Entscheidung ist vor fast einem Jahr gefallen, bei einem kleinen Abstecher nach Koblenz. Da stand so ein Gravelbike herum, fast niedlich, grau (so ein ähnliches Grau wie einigen PKW der Volkswagen-Gruppe) und trotzdem irgendwie auffallend. Wenn ich mich recht erinnere stand da was von knapp 3000 Euro. Es hat aber auch Schatzi recht gut gefallen, was sie zu der Aussage „das kaufe ich Dir“ hinriss. Okay, ganz so ernst hat sie es dann doch nicht gemeint.

Nun gibt es da Bike auch in Varianten um die 2000 b.z.w. 2300 Euro, und da wird es erschwinglich. Hier aber erstmal ein Link zum fraglichen Canyon Grizzl. Und da sieht mal schon das kleine Problem. Kein Link zum Kauf, nur einer zu „Benachrichtigt mich“. Das Bike ist derzeit nicht verfügbar. Stand heute (06.03.2023) gibt es beim etwas teureren Modell die Andeutung „Juli – Oktober 2023“, da könnte das Bike dann in meiner Größe lieferbar sein. Ja, es ist zum Heulen.

Natürlich gibt es Alternativen. Zu Recht wird ja immer wieder betont, wie wichtig der lokale Händler ist, zumal er im besten Fall die fachliche Kompetenz vor Ort ist. Also habe ich mir schon mal die in Frage kommenden Modelle angeschaut, die die hiesigen Händler so anbieten könnten. Schwierig. Einige Modelle sind mir schlicht zu teuer, etliche Modelle gefallen mir in Form oder Farbe einfach nicht. Zum einen will ich mich nicht finanziell übernehmen. Ich dachte schon an die 2000 oder 2300 Euro, ja, vielleicht würde ich bei einer wirklich tollen Alternative oder besonderen Ausstattungsvariante an die 3000 Euro gehen, aber da muß wirklich alles passen. Zum anderen will ich mir auch kein Bike für vielleicht 2000 Euro oder darunter schöngucken. Es ist möglicherweise mein letztes sportlich orientiertes Bike, welches ich mir in diesem Leben zulege, da habe ich wenig Lust auf Kompromisse.

Und so bleibt erstmal ein kleiner Ärger. Da klagt der Fachhandel abwechselnd über Lieferengpässe und übervolle Lager, da kriegt man als potentieller Kunde Werbung für nicht lieferbare Bikes um die Ohren gehauen, da wird nicht ehrlich über Lieferzeiten oder auch über gewisse Qualitätsprobleme geschwiegen, die man aber in den sozialen Medien sehr wohl mitbekommt. Oder auch: Es ist ein sehr schlechtes Gefühl, das man bei einem Kaufwunsch für ein Bike der 2000€-Klasse innerhalb der letzten 10 Jahre vom König Kunden zum kleinen meckernden Geizkragen geschrumpft ist, zumindest aus Sicht der Fachhändler. Noch bin ich kein Bittsteller und ich werde mich dagegen wehren, einer zu werden.

Also: Baut die richtigen Bikes, baut sie am besten hier vor Ort, verkauft sie uns und alles wird gut.

Über rennradopa

Ein Opa mit einem Rennrad. Hier wird selbst gedacht und selbst gemacht.
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